Kommunikation: Wie tragen wir unsere Nachhaltigkeitserfolge nach außen?

Aus ErWiN
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Nachhaltigkeit außerhalb des Unternehmens zu kommunizieren birgt zahlreiche Fallstricke. Die Gesellschaft ist mittlerweile sehr kritisch, wenn es um Nachhaltigkeitsbemühungen wirtschaftlicher Betriebe geht. Zahlreiche kleine und große Greenwashing-Skandale haben die interessierte und engagierte Öffentlichkeit vorsichtig gemacht. Was genau Greenwashing eigentlich ist, wird an anderer Stelle gut dargestellt.[1][2] Hier soll aufgezeigt werden, wie und warum man dennoch seine Schritte in eine nachhaltigere Unternehmenszukunft nach außen tragen sollte.

Warum kommunizieren wir Nachhaltigkeit?

Ohne Kommunikation würde niemand etwas von euren Maßnahmen erfahren. Das wäre sehr schade. Denn jede weitere Person und jedes weitere Unternehmen, das etwas an bisherigen Wirtschaftsweisen ändern möchte, sendet ein weiteres Signal für den Wandel. Mehr Personen und Unternehmen werden erreicht und im besten Fall inspiriert, selbst aktiv zu werden. Das ist der wichtigste Grund, warum man über Gutes, das man tut, auch reden sollte.

Selbstverständlich hat das Thema – richtig verpackt und nicht nur grün angemalt wie beim Greenwashing – auch positive Strahlkraft für das Unternehmen. Zum einen wären da die zusätzlichen Verkaufsargumente gegenüber der Kundschaft. Zum anderen erwecken Nachhaltigkeitsbemühungen aber auch Vertrauen in die Integrität des Unternehmens. Geschäftspartner*innen, Mitarbeitende und Arbeitssuchende werden die bei euch umgesetzten Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu schätzen wissen. Sie nehmen wahr, dass euer Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt. Vor allem bei der jungen Generation kann man so punkten.[3]

Eure Kolleg*innen im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit werden sich auf jeden Fall freuen, mit gesellschaftlich relevanten Botschaften nach außen treten zu können – Gegenwind? Selten bis gar nicht! Und natürlich ist es auch in Ordnung, die Imageeffekte für das Unternehmen aktiv zu nutzen, aber bitte in Maßen und vor allem ehrlich. Damit kommen wir auch zum nächsten Punkt: Wie kommuniziert man Nachhaltigkeit am besten?

Wie kommunizieren wir Nachhaltigkeit?

Gewöhnlich fällt es uns schwer, wenn wir nicht nur über unsere Erfolge, sondern über unsere Misserfolge sprechen sollen. Wir spielen sie herunter, beschönigen sie oder lassen sie sogar ganz unerwähnt. Aber bei Unternehmen kann dies genau dazu führen, dass sie unglaubwürdig werden. Hier also eine Zusammenfassung, wie wir denken, dass man unternehmerische Nachhaltigkeit nach außen tragen sollte.

  • transparent. Berichtet über eure Maßnahmen. Bearbeitet sie nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern lasst andere an euren Erfahrungen teilhaben. Erst dann könnt ihr von den positiven Aspekten profitieren. Und noch wichtiger: Erst dann können andere Unternehmen auf demselben Weg von bereits gemachten Erfahrungen profitieren oder zur Aktion inspiriert werden.
  • ehrlich. Es heißt ja so schön: "Ehrlich währt am längsten". Ihr hattet euch große Ziele gesteckt, könnt diese aber nicht erreichen? Ihr merkt auf halbem Weg, dass ihr eigentlich in eine falsche Richtung lauft? Kein Problem. Erzählt eure Geschichte, die Hürden, auf die ihr gestoßen seid. Andere können davon lernen. Außerdem ist Nachhaltigkeit kein Sprint, sondern ein Marathon und man läuft nicht aus dem Stand seinen ersten Marathon. Man muss üben, sich selbst kennenlernen, seine Stärken und Schwächen einschätzen, um am Ende nach Misserfolgen, Umwegen und Motivationsflauten doch ans Ziel zu kommen. Aber man kann durch seine eigenen Erfahrungen anderen dazu verhelfen, auf ihrem eigenen Weg auf weniger Hürden zu stoßen.
  • authentisch. Findet eine Stimme, die zu eurem Unternehmen passt. Findet eure Fokusthemen, die zu eurem Unternehmenszweck passen. Wenn ein Steuerbüro in der Innenstadt als erstes Bio-Diversität vorantreibt und sich für das Insektenhotel auf dem kleinen Bürobalkon gratuliert, ist das zwar nett, aber auch nicht mehr. Ein wichtigerer Punkt wäre für ein solches Unternehmen vielleicht Mobilität und eine klimagerechte Reiseregelung für Geschäftsreisen oder ein Jobrad- und Jobticket-Angebot für Mitarbeitende.
  • konkret. Liefert konkrete Beispiele oder sogar Zahlen zu euren Maßnahmen. So werden sie noch glaubwürdiger und inspirieren andere.
  • ermutigend. Seid positiv. Wir wollen alle gemeinsam eine bessere Wirtschaft schaffen und dazu sollten wir uns gegenseitig unterstützen. Seid also am besten in der Kommunikation eurer Hürden und Misserfolge dennoch ermutigend und lösungsorientiert. Lasst euch nicht entmutigen!

Fazit

Wenn ihr Nachhaltigkeit in eurem Unternehmen als Herzensprojekt vorantreibt, kann eigentlich auch bei der Kommunikation nichts schief gehen. Geht die Kommunikation des Themas aber natürlich in dem Maße professionell an, wie euer Unternehmen normalerweise auftritt.

Quellen