Wie identifiziere ich einfach umsetzbare Maßnahmen?

Aus ErWiN
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Viele Unternehmen beginnen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander zu setzten und suchen in diesem Zusammenhang erste, einfach umzusetzende Maßnahmen. Dabei stellt sich die Frage, wo sollte man anfangen, denn in der Regel gibt es vor allem am Anfang des Weges hin zu einem nachhaltigen Unternehmen eine Vielzahl von möglichen Ansatzpunkten.

Das Ziel erster Maßnahmen sollte es dabei sein, die Motivation zur Umsetzung weiterer Maßnahmen zu wecken und Kolleg*innen auf das Thema aufmerksam zu machen. Daher bieten sich besonders Maßnahmen an, die schnell und einfach einen sichtbaren Effekt erzielen. Eine Hürde stellt dabei das Budget für Maßnahmen dar. Besonders zu Beginn und speziell, wenn die Maßnahmen von der Belegschaft angestoßen werden, ist in der Regel wenig bis gar kein Budget vorhanden. Erste einfache und günstig umzusetzende Maßnahmen können jedoch genutzt werden, um auch im Management bzw. im Rest des Unternehmens ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen, um so auch ein Budget für zukünftige größere Maßnahmen zu erhalten.

Mitstreiter*innen

Eine der ersten Maßnahmen, die auch ohne Budget umgesetzt werden können, ist es, sich Mitstreiter*innen zu suchen und bei den Kolleg*innen zu horchen, wie sie zu dieser Thematik stehen. Wie man ein Nachhaltigkeitsteam gründet und worauf man achten muss findest du hier. Die Gründung eines Teams bzw. Mitstreiter*innen an deiner Seite bringen einige Vorteile mit sich:

  • Mit seinen Mitstreiter*innen kann man eigene Ideen diskutieren und man bekommt gleichzeitig wertvollen anderen Input und Anregungen.
  • Das Umsetzten der Maßnahmen und eine eventuell zusätzliche Arbeitsbelastung wird auf mehrere Schultern verteilt.
  • Gemeinsam ist man stärker und kann sich im Unternehmen - bspw. beim Management - Gehör verschaffen.

Aufmerksamkeit und Akzeptanz

Es ist allgemein wichtig, Aufmerksamkeit und Verständnis bei den Kolleg*innen für das Thema zu erzeugen. Eine besonders wirksame Maßnahme besteht darin, seine Kolleg*innen erst einmal über das Thema zu informieren und sich mit ihnen auszutauschen.

Beispielsweise können über interne Kommunikationskanäle in ansprechender Form regelmäßig interessante Fakten rund um das Thema verbreitet werden. Man sollte jedoch erklären, warum man diese Informationen teilt. Zum anderen sollte die Verbreitung wohldosiert geschehen, um zu vermeiden, dass die Kolleg*innen davon genervt werden. In diesem Zuge kann man Mitarbeiter*innen aber auch zur Partizipation einladen und diesen die Möglichkeit geben, eigene Ideen und Gedanken zu dieser Thematik einzubringen. (Mehr zu der Thematik "Wie schaffe ich Interesse und Aufmerksamkeit?")

Erste konkrete Maßnahmen

Unabhängig vom Tätigkeitsgebiet eines Unternehmens steht und fällt das Thema mit der Akzeptanz der Mitarbeiter*innen. Doch wie kann man diese Akzeptanz schaffen? Zum einen durch offene und transparente Kommunikation und zum anderen durch erste sichtbare Maßnahmen.

Begleitend zu der schon erwähnten Kommunikation sollte man sich seine Arbeitsumgebung ansehen und bspw. erste mögliche Einsparungspotentiale für Strom, Wärme und Wasser identifizieren.

Normalerweise muss man nicht lange suchen, um Ansatzpunkte zu finden:

  • Bildschirme und Computer werden am Ende des Arbeitstages nur in den Standby Modus gesetzt und verbrauchen so weiter Strom. (Mehr zum Thema "Stromsparen im Büro")
  • Das Licht brennt dauerhaft, obwohl keiner mehr im Raum ist, oder es wird nach Feierabend nicht ausgeschaltet.
  • Es wird extrem gelüftet, obwohl die Heizung oder die Klimaanlage noch läuft.
  • Klimaanlagen oder auch Heizungen laufen nach Feierabend auf voller Leistung weiter.
  • Spülmaschinen laufen immer im Intensiv-Modus.
  • Der Wasserhahn läuft zu unnötigen Zeiten.
  • Es wird kein Müll getrennt.
  • Kolleg*innen kommen mit dem Auto zur Arbeit, obwohl der Weg auch per ÖPNV oder Fahrrad bewältigt werden könnte. (Mehr zum Thema "Arbeitsweg")
  • Alle Informationen - auch unnötige - werden ausgedruckt und sie werden immer auf der höchsten Qualitätsstufe gedruckt. (Mehr zum Thema "Papierloses Büro")

All diese Punkte haben eines gemeinsam: Sie können sehr schnell durch dein Verhalten und das deiner Kolleg*innen direkt beeinflusst werden. Um die Ziele zu erreichen, gibt es einfache Möglichkeiten:

  • Das Platzieren von charmant oder humorvoll gestalteten Hinweisschildern.
  • Das direkte Gespräch mit Kolleg*innen, um diese auf die Problematik aufmerksam zu machen.
  • Die breite Kommunikation über interne Kanäle.
  • Die Veränderung von Standardeinstellungen an Geräten bspw. Laufzeiten von Klimaanlagen, Standardspülmodus auf Eco usw..

Fazit

Je nach Unternehmen und Arbeitsumfeld lassen sich noch weitere Ansatzpunkte finden. Generell gilt es am Anfang, Maßnahmen auszuwählen und umzusetzen, die einen sogenannten „Quick-Win-Effekt“ versprechen, also einen schnellen und sichtbaren Erfolg erzielen. Letztendlich sollten diese Maßnahmen aber nur einen Auftakt darstellen. Für einen nachaltigen Erfolg sollte in Zusammenarbeit mit dem Management eine Unternehmensstrategie erarbeitet und umgesetzt werden.